Auf Spurensuche Martin Luthers: ein Ereignis mit Folgen!
Wir laden nämlich zu einem „Nachfolge“-Abend ein. Der Themenabend „500 Jahre Reformation – was führt weiter?“ wird kurzweilig sein:
gestaltet mit einem Vortrag von Hrn. Stollhof, Erzählungen und Bildern von der Reise, einzelnen Erlebnisberichten … und was uns sonst noch dazu einfällt.
Termin: Dienstag, 18. Juli um 19.30 Uhr in St. Agnes
Vorgeschmack gefällig? Dann lesen Sie den bericht von Bea Prillmann:
„Das Jubiläumsjahr der Reformation ist auch für uns Eltern von St. Agnes Anlass genug, uns auf die Spurensuche nach Luther, sowie den Quellen und Wurzel der Reformation zu gehen. Schon der Einführungsabend im Februar mit dem Thema „Die Mystik im Spätmittelalter- Quelle und Wurzel der Reformation“ war sehr spannend, machte neugierig und ließ in uns deutlich den Wunsch aufkommen, an den historischen Orten mehr zu erfahren, dem Geist nachzuspüren und vielleicht auch dann mehr zu verstehen.
Wer war dieser Luther und was prägte ihn? Wie waren die politischen und religiösen Machtverhältnisse, die gesellschaftliche Ordnung? Wie war das Glaubensverständnis und die Gottesbeziehung im Spätmittelalter? Und was ist daraus geworden und wo stehen die beiden Konfessionen heute? All das wartete auf uns in diesen vier intensiven Tagen.
Am Freitag, 12. Mai, in der Frühe machten sich 22 Eltern von St. Agnes auf den Weg nach Eisennach zur Wartburg. Dort besuchten wir neben der Burg die Ausstellung „Martin Luther und die Deutschen“. Anschließend erlebten wir in Erfurt im ehemaligen Augustinereremitenkloster den Mönch und Priester Martin Luther.
Am Samstag führte uns Herr Stollhof mit einer Fülle von Informationen, Hintergründe und Zusammenhänge durch Erfurt, einer Stadt, in der Geschichte erlebbar und sehr dicht ist. Wir erahnten, wie eng kirchliche und weltliche Macht mit einander verquickt sind.
Nachmittags fahren wir weiter nach Helfta und wohnen dort für zwei Tage in dem nach der Wende wieder aufgebauten und mit neuem geistlichen Leben erfüllten Zisterzienserinnenkloster. Nachdem wir in Erfurt mit dem Mystiker Meister Eckhart in Berührung gekommen sind, lernen wir im Kloster Helfta im Gespräch mit Sr. Clara Maria die drei heiligen Frauen von Helfta kennen. Diese Klosteranlage mit der modernen Kirche in altem Gemäuer, das durch das warme Spiel des Lichtes im Chorbereich erhellt wird, dem Geist der Mystikerinnen und die weiträumige Parkanlage lädt zum Verweilen und Stillwerden ein – ein intensiver Ort.
Von hier geht es am Sonntag, nach dem Besuch des ansprechend aktuellen Gottesdienstes, nach Eisleben. Wir besuchten das Geburts- und Sterbehaus Luthers und seine Taufkirche St. Petri-Pauli. Hier feiern wir sehr berührend unsere Tauferneuerung, ein ganz besonderer Moment, ein Luftholen für Herz und Seele. Er steht im Kontrast der Fülle von Informationen und bildlichen Eindrücken.
Am letzten Tag geht es in die Lutherstadt Wittenberg – in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit eine echte Herausforderung. Der gemeinsame Besuch des Lutherhaus, der Predigtkirche St. Marien und der Schlosskirche.
Dies waren vier intensive Tage, gefüllt mit Informationen, mit historischen und theologischen Zusammenhängen und Hintergründen, die Herr Stollhof beeindruckend umfassend für uns aufgearbeitet hat. Wir sind herausgefordert, das Erlebte und Erfahrene in den historischen Kontext der damaligen Zeit einzuordnen und können heute feststellen, dass die beiden Konfessionen mehr verbindet als sie trennt.
Was die Reise aber, anders als gewöhnliche Bildungsreisen, zu etwas ganz Besonderem gemacht hat, ist der respektvolle Umgang der Gemeinschaft, der es möglich machte, abends in aller Ruhe beieinanderzusitzen, den Tag zu reflektieren, aufgekommene Fragen und Gedanken auszutauschen, aufzuarbeiten und voneinander zu lernen.
Wir sind erfüllt und Herrn Stollhof dankbar für das, was wir erfahren und erleben durften.“