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Einblick in die umgestaltete Kapelle

Nach einem halben Jahr Umbau konnten wir die neugestaltete Kapelle wieder eröffnen. Einen kleinen Einblick, zeigt der folgende Clip.

Kapelle – Vor und nach der Umgestaltung

Der neue Altar besteht aus dem Holz der Bänke, auf denen bereits viele Schülerinnen, Kolleg:innen, Eltern und Schwestern gebetet haben. Wenn wir vor ihm sitzen, haben wir verschiedene Perspektiven auf ihn – ähnlich wie auch unsere Glaubenserfahrungen verschieden sind. Licht fällt in den Alter ein – doch wir können nicht einfach auf die andere Seite hindurch schauen – wir erahnen aber einen Weg – so bleibt der Weg zu Gott und mit Gott auch immer ein Geheimnis, welches wir erahnen.

Auch unsere Marienstatue ist in der Kapelle. Viele Schülerinnen sind beeindruckt von ihrer Geschichte:

Auszüge aus der Chronik der Schwestern
(geschrieben von Sr. M. Herwigis und Sr. Benigna):

 

12. September 1944. Wir waren im ersten Schlaf. Da schreckte uns plötzlich um 22.30 Uhr das Heulen der Sirenen auf. Rasch machten wir uns fertig für den Luftschutzraum und hielten uns dort löschbereit. […] Bald hörten wir die Flieger. Die Klappen wurden verschlossen, die Gasschleuse verriegelt. Schon fielen die ersten Bomben; es waren wohl Kettenbomben. Noch erkannten wir den Ernst der Lage nicht. Aber bald kam Einschlag auf Einschlag. Wir kauerten uns auf den Boden, flehten innig um den göttlichen Schutz und hielten uns zum Sterben bereit. Vor uns, hinter uns, links, rechts, unaufhörlich und überall Einschläge, Volltreffer! Der Boden wankte, der Luftschutzraum zitterte. Ob er wohl standhält? Wir hörten Glasscherben und Steine fallen und wussten: es hat in unsere Häuser eingeschlagen. – Endlich wurde es ruhiger. Sofort verließen wir den Keller. Aber welch ein Anblick! Wir waren erschüttert: Feuer, Feuer, nur Feuer, Rauch und Qualm! […] Der Hof lag voller Steine, Glasscherben und Schutt. […] So kam der Befehl: „Sofort heraus, es ist höchste Zeit!“. Rasch rissen wir die Schürzen herunter, tauchten sie in Wasser und zogen sie wieder an, nässten die Handtücher nochmals und banden sie um Mund und Nasen, setzten Schutzbrille und Stahlhelm auf, traten ins Wasser, ergriffen den Handkoffer und stürzten hinaus […] Im stärksten Feuersturm sprangen wir durch brennende Häuserreihen, über Trümmer hinweg und kamen auf einem Umweg zum Hospitalplatz. Welch furchtbarer Anblick! Einige Schwestern flüchteten in den Rathausbunker, andere in den Mittnachbau […]

Am nächsten Morgen: Wir versuchten zu unserem abgebrannten Heim zu kommen. Es gelang uns. Doch welch schmerzlicher Anblick. Unsere Wohnung – ein Schutthaufen; die Kapelle war noch vom Feuer erleuchtet. […]

Rasch sprangen wir durch die Einfahrt und schauten nach unserer Marienstatue, die wir in einer Hausnische des „Neubaus“ aufgestellt hatten. Unter ihr brannte der Holztisch weg, die Statue selbst hatte sich zurückgelehnt und glitt auf den Boden, ohne im geringsten beschädigt zu werden.

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