Vom 19. – 24. Oktober 2025 fuhr eine Gruppe von Eltern des St. Agnes-Gymnasiums nach Assisi.
Eine Teilnehmerin nahm das Gedicht „Pilgerreise“, welches sich auf der ersten Seite unseres Pilgerbuches befand, und verband diese mit ihren Eindrücken unserer Reise:
Pilgerreise
Aufbruch.
Sechs Agnes-Eltern starteten mit Schwester Ina Franziska an einem frühen Sonntagmorgen im Oktober im Kleinbus nach Assisi. Wir kannten uns noch kaum. Unser Bezugspunkt: die Schule unserer Töchter und Schwester Ina Franziska, die zur Elternpilgerfahrt nach Assisi geladen hatte.
Der leisen Stimme folgen,
die einlädt,
nie zwingt.
Jeder von uns Teilnehmern folgte gewiss einem anderen Impuls, sich der Reise anzuschließen. Allen gemein war der Wunsch nach Innehalten im temporeichen Alltag und nach Besinnung, um den Blick wieder auf die wesentlichen Dinge zu richten. Wo könnte das besser gelingen als an einem spirituellen Ort wie Assisi? Vor Ort folgten wir bereitwillig den unaufdringlichen Einladungen Schwester Ina Franziskas zu den geschichtsträchtigen Stätten.
Das Herz der Kompass,
die Sehnsucht der Antrieb.
Jeder von uns wollte raus aus der Unruhe, rein in den beschaulichen Frieden in der schuleigenen „Casa del bene“, jeder mit seinen Sorgen, auf der Suche nach Antworten und Trost, Sinn und Erfüllung.
Das Ziel noch schemenhaft.
Assisi als einer der Hauptpilgerorte der christlichen Welt war allen ein Begriff, doch dass er uns so beeindrucken würde, war zu Beginn nicht absehbar.
Erst mal der Weg.
Wir folgten Schwester Ina Franziska auf den Spuren des heiligen Franziskus und der heiligen Clara zu Tauf-, Berufungs-, Wirkungs- und Sterbeorten. Wir erwanderten alles franziskanisch zu Fuß. Durch Olivenhaine, auf den „Monte Subasio“, in die Altstadt, in die Unterstadt.
Sich bewegen lassen,
im Vertrauen
auf den nächsten Schritt.
Schwester Ina Franziska erzählte uns aus dem Leben der beiden Heiligen, gab spirituelle Impulse und Anregung zum Weiterdenken, sprach uns Mut-Worte zu und bot Pausen zur Reflexion. So wanderten wir mal schweigend, mal ernst zu zweit, mal fröhlich unterhaltend mit allen, stets heiter. Wir bewegten uns, ließen uns bewegen und berühren. Auch vom engelsgleichen Gesang der Klarissen und den Laudes-Gebeten der Franziskaner.
Lebensreise im Kleinen.
Mit dem Blick auf Franziskus und Clara betrachteten wir unser eigenes Leben, von der Kindheit zum Eltern-Sein, dankten für Schönes, ließen Unsichtbares sichtbar werden und „Bitteres in Süßigkeit“ verwandeln. Franziskus und Clara als Vorbilder im Glauben stärkten uns.
Wagnis,
Risiko,
Überraschung.
Es ist ein Wagnis, mit unbekannten Menschen sechs Tage in Gemeinschaft zu leben. Es ist gelungen, vielleicht wegen der Magie des Ortes, wegen der geringen Erwartungen, wegen der Aufgeschlossenheit und Zugewandtheit aller. Ganz gewiss aber waren wir von Anfang an ein Spiegelbild unserer herzlich-fröhlichen Reiseleiterin. Es wuchs in kürzester Zeit eine Vertrautheit, die tiefgründige Gespräche, Singen und Kochen, Humor und Lachen möglich machte.
Aber nie allein.
Jeder von uns war allein gekommen. Und doch waren wir nicht allein. Eine kleine Pilgergruppe auf den Pfaden des Franziskus unter dem Segen Gottes.
Volk Gottes unterwegs.
Alle sind wir Gottes geliebte Kinder. Das durften wir wieder neu erfahren.
Und am Horizont
immer die offenen Arme
des wartenden Vaters.
Wer daran zweifeln sollte und wieder neue Gewissheit braucht, dem können wir eine Elternpilgerreise nach Assisi wärmstens ans Herz legen.